
Die weltweite Pfadfinderbewegung wurde 1907 in England gegründet. Sie erreichte bereits kurz danach den deutschsprachigen Raum. In fast allen deutschsprachigen Ländern entstanden noch vor dem Ersten Weltkrieg Pfadfindergruppen, die sich in unterschiedlichen, häufig nach Geschlechtern und Konfessionen getrennten Verbänden zusammenschlossen.

Während sich
...in fast allen Ländern die Pfadfinderverbände bis zum Zweiten Weltkrieg gleichmäßig auf der Grundlage von Scouting for Boys - und eng an das englische Ausbildungssystem angelehnt - weiterentwickelten, schlug das deutsche Pfadfindertum durch den Kontakt mit der Wandervogel-Bewegung einen Sonderweg ein: Die Pfadfinderbünde wurden Teil der Jugendbewegung. Sie verschmolzen die Formen des englischen Scoutismus mit denen des Wandervogels. Dies hatte zur Folge, dass sich innerhalb der Bünde unterschiedliche Erneuerungsbewegungen entwickelten, die vielfach zur Abspaltung und Vereinigung verschiedenster kleiner und größerer Bünde führten. Die Bündische Jugend mit einer Vielzahl von Pfadfinder-, Wandervogel- und Jungenschafts-Bünden entstand.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die Pfadfinderverbände aufgelöst und ihre Mitglieder in die Hitler-Jugend überführt.
Als der Zweite Weltkrieg vorbei war, wurden in allen Ländern die Pfadfinderverbände wieder aufgebaut.
Die Gemeinschaft der PfadfinderInnen wird
...durch Verantwortungsbewusstsein, Engagement, Verständigungswillen und Toleranz geprägt. Pfadfinderische Erziehung hat weiterhin das Ziel, junge Menschen zu befähigen, sich aktiv, verantwortlich und kritisch an der Entwicklung unserer Gesellschaft zu beteiligen.
Diese Grundsätze werden durch Methoden verwirklicht, in denen junge Menschen ihre Chancen und Möglichkeiten selber erkennen lernen, diese ausprobieren und für sich umsetzen. Wesentliche Mittel sind die Erziehung durch die Gemeinschaft im System der kleinen Gruppen. Pfadfindergesetz / Pfadfinderregeln und Pfadfinderversprechen unterstützen die ideellen Grundlagen, Erziehung zur Tätigkeit (Learning by doing) sowie zu naturverbundener und natürlicher Lebensweise.
Nach Schätzungen gibt es etwa 38 Millionen Kinder und Jugendliche in 216 Ländern, die sich der weltumspannenden Bewegung der Pfadfinderinnen und Pfadfinder zugehörig fühlen.

Hier 10 Pfadfinderregeln,
...nach denen die Pfadfinder versuchen zu leben:
- Ich bin bereit, in der und für die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen und Pflichten zu tragen
- Ich will zuverlässig sein und zu meinem Wort stehen
- Ich will hilfsbereit sein und für andere eintreten
- Ich will zur Freundschaft aller Pfadfinder und zum guten Miteinander aller Menschen beitragen
- Ich will Rücksicht nehmen und verständnisvoll sein
- Ich trage zum Schutz und zur Erhaltung der Natur bei
- Ich setze mich kritisch mit mir selbst und mit meiner Umwelt auseinander
- Ich will zuversichtlich sein
- Ich bemühe mich, einfach und bewusst zu leben
- Ich will offen für neue Wege sein
(DPBM)
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